
Der Letzte seiner Zunft
20.04.201897 Jahre Metallbau-Kompetenz
12.09.2018Der letzte regionale Kunstschmied, Horst Rehbein, geht in den Ruhestand und gibt die Geschicke des Familienunternehmens an die vierte Generation weiter. Hier zu sehen ist Horst Rehbein mit einem Werk, dass er aus Spaß aus Metallresten mit seinen Mitarbeitern angefertigt hatte. Die Kinder vor Ort fanden den Stegosaurus einfach toll. Noch heute ist der Saurier auf dem Firmengelände zu finden. Seit fast 100 Jahren gibt es in Waldkappel einen Betrieb, der aus Metall nicht nur Konstruktionen erschafft, sondern auch noch Kunstwerke. 1921 gründete Heinrich Rehbein sein Unternehmen, dass inzwischen als Metallbau H. Rehbein GmbH weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist. Stolz ist man noch immer darauf, dass das Unternehmen in Familienhand ist und nun die inzwischen vierte Generation das Eisen weiterschmiedet. Horst Rehbein leitete seit 1985 das Familienunternehmen und hat die Zukunft nun in die Hände seiner Tochter Carina Rehbein und seines Sohnes Carsten Rehbein gelegt. Die Geschwister wollen den Betrieb so gut fortführen, wie es ihr Vater Horst Rehbein gemacht hat. Unter seiner Leitung wuchs der Betrieb stetig weiter, Hallen wurden errichtet, der Standort in Waldkappel immer weiter ausgebaut. Auch die Veränderungen in der Branche, hin zu immer weiter spezialisierten Arbeiten konnte man stemmen.
Eine Ära geht zu Ende
Die Berufsbezeichnungen und Ausbildungen änderten sich. Unter Horst Rehbein hielt man Schritt und stellte sich gut für die Zukunft auf. Er selbst ist der letzte Kunstschmiedemeister aus dem Werra-Meißner-Kreis, mit seinem Ruhestand geht also auch eine berufliche Ära des Kreises zu Ende. Allerdings müssen sich die Kunden dennoch keine Sorge um kunstvoll gearbeitete Metallanfertigungen machen. Sollte ein Kunde den Wunsch haben, kann dies auch weiterhin erfüllt werden, schließlich verfügen auch die Mitarbeiter der Rehbein GmbH über ein umfangreiches berufliches Wissen, was ein Teil des Erfolges und der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens ausmachen. Zwar wird inzwischen vor allem geschweißt, geschliffen und gestanzt, aber auch das Schmiedefeuer brennt in dem Betrieb weiter, wenn auch nicht mehr so oft, da inzwischen einfach andere Metallbauten gefragt sind. Die vierte Generation möchte den Betrieb so fortführen, wie es Horst Rehbein gemacht hat, ohne Scheu vor dem Wandel und immer ein Auge und Ohr für die nächste Generation – nicht nur der Familie, sondern auch bei den Angestellten – offen zu haben. Familie und Angestellten bedanken sich bei ihrem Vater, Chef und Freund für die Leistungen, Verdienste und vorallem den Menschen Horst Rehbein für die vergangenen 32 Jahre, in denen er das Unternehmen geleitet hat.